SPD Kornwestheim

 

"Es bedarf eines enormen Veränderungsprozesses"

Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Hermann-Josef Pelgrim referiert über erneuerbare Energien

Kornwestheim. Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung: Schwäbisch Hall setzt auf eine umweltfreundliche Energiepolitik. Über den Status quo in seiner Stadt hat Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim am Dienstagabend im Galeriesaal referiert.

Von Stefanie Köhler

"Sonne: die unendliche Energie - die kostenlose Energie. Nutzen wir sie auch in der Kommune." In die Woche der Sonne passt Hermann-Josef Pelgrims Vortragstitel bestens. Der Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall hat sich auf Einladung des Agenda-Arbeitskreises Umwelt und Energie und des SPD-Ortsvereins Kornwestheim auf den Weg in die Salamanderstadt gemacht. Warum er Kornwestheim seine Energiepolitik vorstellt? "Beim Einsatz von erneuerbaren Energien führt kein Weg an einer dezentralen Struktur vorbei", sagt er. Kommunen wie Kornwestheim seien dahingehend am besten und effizientesten aufgestellt.

Ein zweiter Grund: Mehr als 60 Prozent des erforderlichen Bedarfs, informiert Hans Blum von der Gastgeber-Agenda rund 30 Zuhörer vorab, würden in Schwäbisch Hall über erneuerbare Energien erzeugt. Dass der Vorsitzende der Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH entschieden darauf hinarbeite, dass die Stadt ihre Energie selbst erzeuge und somit energieautark sei, beeindrucke ihn besonders, sagt Blum.

Die Sonne, steigt Hermann-Josef Pelgrim in seinen Vortrag ein, sehe er als ein Thema von vielen, das auf die Kommunalpolitik zukomme. Überhaupt sei die Sonne ein vielschichtiges Thema. Erneuerbare Energien seien eng mit ihm verbunden. Stadtwerke stellten dabei das Instrument kommunalwirtschaftlichen Handelns dar. "Die Energiepolitik im dritten Jahrtausend steht vor enormen Herausforderungen", so Pelgrim. Die Ursachen seien, dass der Energiebedarf ununterbrochen steige, die Klimaprobleme zunähmen, neue energiesparende Technologien noch deutlich unterrepräsentiert seien. "Vom bundesweiten Stromverbrauch werden 15 Prozent über erneuerbare Energien erzeugt", erläutert der Referent, die restlichen 85 Prozent auf traditionelle Weise. Einen bescheidenen Beitrag leiste die Fotovoltaik: Groß sei zwar die installierte Menge, die erbeutete Stundenzahl im Vergleich beispielsweise zu der von Wasserkraft jedoch relativ niedrig. Der Schwäbisch Haller Oberbürgermeister betont: Beim Einsatz erneuerbarer Energien "bedarf es eines enormen Veränderungsprozesses".

Schwäbisch Hall setzt seit vielen Jahren auf erneuerbare Energien. "Der Wechsel von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist keine Utopie", ist sich Pelgrim sicher. Derzeit liege seine Stadt bei einer Eigenstromversorgung von 60 Prozent. Strom aus Solarenergie liefern zahlreiche Fotovoltaikanlagen, die die Stadt in Kooperation mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall GmbH, öffentlichen Einrichtungen und Bürgern installiert hat. Biomasse wird ebenfalls eingesetzt. "Sie ist ein Alleskönner", meint Pelgrim, Elektrizität, Wärme und Kraftstoff könnten aus ihr erzeugt werden. Trotzdem müsse mit dem Thema angesichts vonPreisexplosionen für Getreide oder Hungersnöten vorsichtig umgegangen werden.

Für die weitere Stromproduktion besitzt die Stadt seit Dezember 2006 ein Pflanzenölkraftwerk. "Allein mit diesem Blockheizkraftwerk wird der Ausstoß von 33 000 Tonnen Kohlendioxid künftig vermieden", betont Pelgrim. Da der Bedarf ausschließlich mit heimischen Energiepflanzen nicht zu decken sei und man zunehmend steigende Mengen von Pflanzenölen zu stabilen und ausreichend niedrigen Preisen benötige, würden Öle aus Malaysia, Südamerika und Afrika importiert. Dazu gründete die Stadt eine Pflanzenölproduktionsgesellschaft.

Über Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) - dabei wird auch die Abwärme weitgehend genutzt - erzeuge die Stadt die restlichen 40 Prozent Energie, sagt Pelgrim. "Das funktioniert aber nur, weil das Wärmeversorgungsnetz als Verbundnetz über die ganze Stadt läuft." Der Energieverlust bei KWK in einem Blockheizkraftwerk sei um das Sechsfache geringer als bei getrennter Energieerzeugung. Hans Blum zeigt sich am Schluss begeistert: "Das ist nachahmenswert."

 

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